Villgratental

© TVB Osttirol/W9 Studios OG

Tirol

Abseits der Massen: Das Villgratental in Osttirol

Böse Zungen könnten behaupten, dass Tirol dem Massentourismus verfallen sei. Aber ganz Tirol? Nein. Ein kleines Tal in Osttirol wehrt sich erfolgreich dagegen. Willkommen im Villgratental!

von Sandra Rabalder

01/04/2024, 02:44 PM

Kommen Sie zu uns, wir haben nichts!“ Mit diesem eingängigen Slogan warb einst das Villgratental in Osttirol um Besucherinnen und Besucher. Was im ersten Moment wenig ansprechend klingt, streicht tatsächlich
aber die Vorzüge der Gegend gekonnt hervor. Denn dort zwischen dem Puster- und dem Defereggental findet sich ein kleines „V“-förmiges alpines Hochtal wieder, das auf unnötigen Schnickschnack verzichtet und
sich auf die Umwelt und seine Traditionen konzentriert.

Stillleben 

Weit weg von einem riesigen, künstlich hergestellten Pistennetzwerk und viel besuchten Après-Ski-Partys liegt das Villgratental. Wesentlich bestehend aus zwei Dörfern: Außer- und Innervillgraten. Die insgesamt knapp 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner haben sich dem naturnahen und nachhaltigen Tourismus verschrieben. Daher sind die beiden Orte auch Teil der 20 österreichischen Bergsteigerdörfer. Große Hotelkomplexe sucht man dort vergebens. Keine Unterkunft verfügt über mehr als 50 Betten. Das ist auch mitunter ein Grund, warum diese für das Tal typische Architektur auch weiterhin besteht.

Ein traditioneller Baustil trifft auf sorgfältige Restaurierung und durchaus moderne Architekturelemente, auch wenn diese ganz bewusst nur sehr reduziert eingearbeitet werden, um das urige Erscheinungsbild nicht zu stören. Charakteristisch sind die vielen kleinen Almdörfer im Villgraten, die einst für die Tierhaltung im Sommer entstanden. Früher war es üblich, dass die Bauernfamilien diese Zeit ebenfalls auf der Alm verbrachten, wodurch die Almhütten kleineren Bauernhäusern gleichen.

Die Almhütten im Villgratental gleichen Bauernhäusern

Regionalität und Tradition 

Tradition spielt nicht nur nach Außen hin eine wichtige Rolle, sondern auch wirtschaftlich. Im Villgratental wird viel Wert auf selbst hergestellte, regionale Produkte und Handwerkskunst gelegt, die mittlerweile auch als wahre Verkaufsschlager in die ganze Welt exportiert werden. So ist vor allem die Villgratener Wolle sehr beliebt. Sei es für Matratzen, Pölster, Jacken oder sogar als Dämmstoff. Aber auch kulinarische Produkte, wie beispielsweise Käse, werden gern gekauft. Ebenfalls beeindruckend ist die Handwerkskunst im Tal. Von handgefertigtem Schmuck, eigenen Modelabels bis hin zu versierten Tischlereien ist dort alles zu finden. 

Die Menschen im Villgratental sind stolz auf ihre Erzeugnisse und wollen dies auch nach außen tragen. Dafür haben sich verschiedene Betriebe aus der Region zu denkraftwerkevillgratenzusammengeschlossen, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: Die Schätze ihrer Heimat mit vereinter Kraft behutsam weiterzugeben. Die bergbäuerliche Landwirtschaft soll mit dem Tourismus und den hiesigen Betrieben ebenso im Einklang stehen wie mit der Natur selbst.

Auch kulinarische Produkte wie Käse werden im Villgratental hergestellt

Naturbelassen 

Kein Wunder, dass Umwelt-und Naturschutz genau hier großgeschrieben werden. Immerhin ist das Villgratental, das früher aufgrund seiner hohen Dichte von Bergahorn auch „Tal des Ahorns“ genannt wurde, wirklich idyllisch gelegen und überzeugt mit einem unglaublichen Panorama. Im Norden der Villgratner Berge blickt man auf den Großglockner und im Süden auf die Dolomiten und die Venedigergruppe. Alpinistinnen und Alpinistenen fühlen sich dort sicher schnell zu Hause. 

Im Sommer und im Herbst lässt sich das gesamte Tal über mehrere Tage am Herz-Ass-Panoramaweg erkunden. Eine solche Tour ist auch im Winter möglich. Nur muss man sich dann die Skier und die Felle umschnallen. Denn diese Region gilt als ein wahres Eldorado für Skitouren-Fans. 45 Touren gibt es, die fast 3.000 Meter Seehöhe erreichen. Die Naturbelassenheit und die Ruhe verschmelzen zu einer idyllischen Landschaft, die Anfängerinnen und Anfänger sowie alteingesessene Profis gleichermaßen in den Bann zieht. Der Herz-Ass-Weg ist daher beispielsweise auch im Winter eine beliebte Tour.

Nicht Ortskundigen sei jedoch empfohlen, sich vorher gut zu informieren oder gleich eine geführte Skitour zu buchen. Dabei wird man von erfahrenen Skiführerinnen und Skiführern durch die verschneiten Berge gelotst und erfährt nebenbei auch noch die eine oder andere interessante Geschichte oder bekommt Tipps, wo die besten Hütten zu finden sind. Allerdings sind Skitourengeherinnen und -geher nicht die einzigen, die im Villgratental ihr Glück finden. Eine Loipe in Innervillgraten verspricht Langlaufspaß, auf den drei Naturrodelbahnen wird einem Action geboten und die benötigte Entspannung findet man dann zugleich auf einem der vielen Winterwanderwege.

Wer es lieber romantisch mag, kann sich auf eine Pferdeschlittenfahrt einlassen oder am Eislaufplatz gemütlich seine Runden drehen. Das Villgratental ist ein idyllisches Juwel der Ruhe, das von den Menschen,
den Traditionen und der Natur getragen wird und sich ganz bewusst gegen die Massen versperrt. Wer es dann trotzdem zu sehen bekommt, sollte sich daher glücklich schätzen.

Ein Eldorado für Skitouren
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