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Natur & Nachhaltigkeit

Bienenwachstücher: Die Alternative zu Alu- und Plastikfolie

Bienenwachstücher sind ein nachhaltiges Verpackungsmaterial. Aber was unterscheidet gute von schlechten Bienenwachstüchern?

von Anita Kattinger

08/26/2022, 12:40 PM

Einpacken, abwaschen, wiederverwenden: Bienenwachstücher sind eine beliebte Alternative zu Alu- und Plastikfolie. Dabei handelt es sich um rechteckige Baumwolltücher, die mit Wachs und Öl – manchmal auch Harz – überzogen sind.

Beim Einschlagen der Lebensmittel entsteht durch den warmen Druck der Hände eine feste Verpackung. Zum Einwickeln von Broten oder zum Abdecken von Schüsseln eignen sie sich gut. Nicht nur wegen der Abfallvermeidung, sondern auch aus Angst vor Weichmachern wird nämlich Kunststoff sukzessive aus Haushalten verbannt.

Unlängst berichtete allerdings das Deutsche Institut für Risikobewertung, dass auch Bienenwachstücher unerwünschte Stoffe an Lebensmittel abgeben könnten.

Farbstoffe könnten auf Lebensmittel übergehen

Die Experten empfehlen, dass es sich um Textilien handeln sollte, die für den Lebensmittelkontakt geeignet sind. Dieser Ratschlag sollte auch beherzigt werden, wenn Tücher selbst hergestellt werden, wie in Online-Tutorials vorgezeigt wird.

Ansonsten könnten Bestandteile der Druckfarben auf Lebensmittel übergehen. Zudem sollten Konsumenten darauf achten, dass das verwendete Bienenwachs den Anforderungen als Lebensmittelzusatzstoff entspricht, da es mit Mineralölbestandteilen oder Pestiziden – die Bienen beim Nektarsammeln aufnehmen – verunreinigt sein kann.

Generell raten die deutschen Hygiene-Experten, dass die Tücher nicht mit fettigen Lebensmitteln wie Käse in Kontakt kommen sollen, da Wachsbestandteile dann leichter in Lebensmittel übergehen könnten.

Regional und Bio

Vor fünf Jahren startete Benedikt Wurth mit seinen Waldviertler Jaus’n Wraps: "Damals war es ein Nischenprodukt, heute wird der Markt geflutet: Die Behörden überprüfen uns, aber nicht die Produkte, die man aus Übersee auf Online-Plattformen kaufen kann. Uns ist wichtig, nicht nur mit gutem Gewissen zu produzieren, sondern dass man das Produkt auch mit gutem Gewissen verwendet werden kann."

Wurth empfiehlt, nur bei Herstellern zu kaufen, die ihre Rohstoffquellen angeben sowie Bienenwachs aus Bio-Landwirtschaft verwenden – am besten aus regionaler Herkunft.

"Wenn die Rohstoffe überprüft sind, ist die Gefahr geringer, dass unerwünschte Stoffe übergehen könnten. Wir haben selbst eine Studie in Auftrag gegeben und können beim Jausenbrot Entwarnung geben. Allerdings raten wir davon ab, rohes Fleisch einzuwickeln."

So kann man Bienenwachstücher sterilisieren

Da Bienenwachstücher nur mit handwarmem Wasser gereinigt werden dürfen, besteht bei rohen Lebensmitteln die Gefahr einer bakteriellen Verunreinigung mit Salmonellen oder Campylobacter.

Umweltmediziner Hanns Moshammer: "Bakterien vermehren sich besser und schneller, je wärmer es ist und je mehr Nährstoffe ihnen zur Verfügung stehen." Wurth rät für eine Keimreduktion, die Tücher auf eine Backfolie zu legen und fünf Minuten bei 75 Grad im Ofen zu backen.

Wissenschafter Moshammer verwendet übrigens auch Alufolien mehrmals, reinigt diese nach Verwendung in Seifenlauge und lässt sie trocknen.

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