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Taubnessel, Schachblume oder Schachbrettblume, Lungenkraut, Schuppenwurz - die rosa Blüten finden Sie von März - Mai in den Wälder und auf den Wiesen in Österreich. 

© Bild: Andrea Rammel
Natur & Nachhaltigkeit
04.03.2024

Pretty in Pink - wilde Frühlingsblumen, Teil 6

Lungenkraut, Schachblume, Schuppenwurz, Taubnessel: erfahre mehr über die Frühlingsblüher auf Wald und Wiese in Österreich

von Andrea Rammel

In der heutigen Folge unserer Serie "Frühlingsblumen - 28 Frühlingsboten in Wort und Bild" stellen wir Ihnen die wilden rosafarbenen Blumen vor, die von März bis Mai auf den österreichischen Naturplätzen blühen. Wobei die Farbe Rosa bei den Wildblumen eher selten vorkommt. In den Blumenführern sind von Rosa bis Pink die Farben unter Rot zusammengefasst. Die Zuordnung unseres ersten Frühlingsboten wird schon schwierig. Der wechselt nämlich die Farbe von Rosa nach Blau. 

Lungenkraut

Eine der Lieblingsblumen meiner Kindheit. Damals nannten wir sie Hänsel- & Gretel. Blaue Schlüsselblume, Brüderchen und Schwesterchen, Hirschkohl – die auffällige Frühlingspflanze hat viele verschiedene Namen.

Das gefleckte Lungenkraut (die Blätter haben weiße Punkte) wächst in schattigen Laubwäldern. Wenn Sie es während der Blüte finden, werden Sie sehen, dass die einzelnen Blütenköpfchen unterschiedliche Farben haben. Rosa und Lila / Blau. Die unterschiedlichen Farben der Blüten sind eine Hilfestellung für die Wildbienen 😲 die bevorzugen die frischen, rosafarbenen Blüten. Nach ein paar Tagen färbt sich daher die Blüte von Rosa in Blau. So weiß die Biene gleich, welche Blüte sie anfliegen soll. 

  • Giftig: nein
  • Blütezeit: März bis Mai

Die rosafarbenen Blüten vom Lungenkraut zeigen den Bienen, dass es hier noch frischen Nektar gibt. Hänsel und Gretel können Sie sich auch in den Garten setzen, wenn Sie ein schattiges Plätzchen haben.  

© Bild: Andrea Rammel

 Schuppenwurz

Wenn im zeitigen Frühjahr zwischen den Blättern die langen Blüten der Schuppenwurz hervorschauen, wirken sie nicht besonders attraktiv. Durch ein Makroobjektiv lohnt sich ein genauer Blick auf die Blüten. So wirkt die unscheinbare Frühlingsblume, die meistens unter dem verrottenden Laub zu finden ist, fast wie eine wilde Orchidee aus. 

Mit der Blüte sehen Sie nur einen kleinen Teil einer riesigen Pflanze. Die Gewöhnliche Schuppenwurz ist eine Schmarotzerpflanze. Unter der Erde bildet sie ein bis zu 2 m langes Rizom, das bis zu 5 kg schwer werden kann. 😳 10 Jahre dauert es, bis die Schuppenwurz das erste Mal blüht. 

In feuchten Laub- und Auwäldern fühlt sich der große Schmarotzer am wohlsten. Mit ihren kleinen Saugwurzeln schmarotzt sie am liebsten bei Haselsträuchern und Erlen. Aber auch Buchen, Pappeln und Ulmen lehnt sie nicht ab.

  • Giftig: leicht
  • Blütezeit: März bis April

Erst auf den zweiten Blick wird die Schuppenwurz zum Hingucker. Kaum zu glauben, dass was sich unter der Blüte der Schmarotzerpflanze alles verbirgt. 🧐

© Bild: Andrea Rammel

Schachblume oder Schachbrettblume

Wenn Sie eine Schachbrettblume sehen, wissen Sie sofort, woher der Name kommt. Auch wenn sie nicht schwarz-weiß ist, erinnert sie an ein Schachbrett. Auf mageren Feuchtwiesen wächst die Frühlingsblume mit dem schönen Glöckchen. Leider ein Lebensraum, der immer mehr schwindet. Und mit ihr die Schachbrettblume.

Sie steht deshalb unter Naturschutz. In Österreich gibt es noch einige wenige Schachblumen-Wiesen. Dort können Sie die hübsche Frühlingsblume bewundern und fotografieren. Pflücken und ausgraben verboten! Allerdings bekommen Sie das Frühlingsglöckchen auch beim Gärtner Ihres Vertrauens. So können Sie sich die hübsche Frühlingsblume in den Garten pflanzen. Wenn es ihr bei Ihnen gefällt, wird sie sich im Frühling auf Ihrer Wiese ebenfalls ausbreiten. 

  • Giftig: Ja
  • Blütezeit: März - Mai

Auf den österreichischen Wiesen ist die wilde Schachbrettblume bereits selten geworden. Die gezüchtete Version gibt es in verschiedenen Variationen in der Gärtnerei. 

© Bild: Andrea Rammel

Taubnessel

Die purpurrote Taubnessel ist weit verbreitet und findet sich auch in Gärten, Weinbergen … Bei der jungen Pflanzen sind die Blätter rötlich gefärbt. Die Taubnessel blüht zum ersten Mal Anfang März. Nachdem sie vom Keimen bis zum Blühen nur ein paar Wochen braucht, kann sie bis zu vier Mal im Jahr blühen. Die Taubnessel ist nicht giftig und kann Ihren Salat oder Smoothie verfeinern. Aus den Blüten können Sie Sirup machen. So können Sie sich mit dem vielleicht lästigen „Unkraut“ aus dem Garten den Alltag versüßen.

  • Giftig: nein
  • Blütezeit: ab März

Taubnessel-Sirup aus getrockneten Blüten

  • Sammeln Sie 3 Handvoll Blüten in einem Glas oder Porzellangefäß.
  • Übergießen sie diese mit einem Liter warmem Wasser.
  • Nach 24 Stunden gießen Sie das Wasser in einen Topf.
  • Zu einem Liter Wasser geben Sie 1 kg Zucker und 20 g Zitronensäure.
  • Rühren Sie um, bis sich der Zucker aufgelöst hat und lassen Sie das Zuckerwasser kurz aufkochen.
  • Füllen Sie den fertigen Sirup in Flaschen und bewahren sie ihn dunkel auf.

Die Taubnessel hat viele kleine Blüten. Schauen Sie sich diese doch einmal genauer an. Jede einzelne Blüte ist ein kleines Kunstwerk. 

© Bild: Andrea Rammel

Das waren die wilden Frühlingsblumen, die Sie ab März in Österreich finden können. In der nächsten Folge geht es weiter mit den Wildblumen, die normalerweise ab April Farbpunkte in Wiese, Wald und Feld bringen. So viel können wir schon verraten: Leuchtendes Gelb wartet auf Sie. 

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