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© Bild: Andrea Rammel, Canva
Kulinarik
24.08.2022

Italienische Küche - eine kulinarische Reise zum Nachbarn

Wenige Zutaten, einfache Zubereitung und einfach mmh - dafür steht die italienische Küche.

Andrea Rammel

Viele verbinden die italienische Küche mit Pizza und Lasagne. Doch da gibt es noch viel mehr Köstlichkeiten. Die meisten werden mit regionalen Produkten zubereitet und sind schnell fertig. Dazu italienische Musik im Hintergrund, vielleicht ein Blick auf den Sonnenuntergang, ein Glas Wein aus der Toskana - so können Sie italienisches Lebensgefühl in Ihr Zuhause holen.

Was macht die italienische Küche so besonders?

Sie ist einfach und regional. Italienische KöchInnen setzen auf die Qualität der Zutaten. Die meisten heute so beliebten Spezialitäten sind Hausmannskost der ärmeren Bevölkerungsschicht. Bis heute sind die Hauptbestandteile natürliche Zutaten. Viel Gemüse, frische Kräuter, Käse, Wein und natürlich das kalt gepresste Olivenöl dürfen nicht fehlen.

Die wichtigste Zutat für ein gelungenes italienisches Essen ist der Genuss. Für ItalienerInnen ist Essen nicht nur einfach Nahrungsaufnahme. Gemütlich mit Familie und Freunden zusammensitzen, genießen und Zeit zum Essen haben – der Genuss und die Freude am Essen macht die italienische Küche so besonders.

Jeder Region ihre Spezialität

So unterschiedlich wie die Regionen in Italien sind auch die regionalen Spezialitäten. Jede Region hat ihre eigene Hausmannskost – das ergibt sich aus der jeweiligen Landwirtschaft und den regional zur Verfügung stehenden Lebensmitteln. Trotz der Einfachheit bietet die italienische Küche auch eine großartige Vielfalt.

© Bild: Andrea Rammel, Canva

Toskana

Die Region in Mittelitalien ist bekannt für ihre Hauptstadt Florenz mit ihren imposanten Bauwerken und die Kunst, die hier zu bewundern ist. Im Kontrast dazu stehen traumhafte Naturlandschaften, die Olivenhaine und die Weinberge der Chianti-Region.

Hier steht neben den typischen italienischen Gerichten oft Fleisch, Wild und Fisch auf der Speisekarte. Wildschwein gibt es im Gulasch oder in der exklusiven Salami. Finocchiona ist ebenfalls eine Salami, der Fenchelsaat ein ganz besonderes Aroma verleiht. Weiße Bohnen und Esskastanien sind ebenfalls häufig verwendete Zutaten in der toskanischen Küche

Eine toskanische Spezialität ist der Panzanella. Der beliebte Brotsalat ist schnell gemacht und eignet sich perfekt, um altbackenes Brot und Gemüsereste in eine köstliche Mahlzeit zu verwandeln.

© Bild: pixabay, ritae

Panzanella - so einfach gelingt der italienische Brotsalat

Zutaten für 4 Personen:

  • 200 g altbackenes Brot (in der Toskana verwendet man dafür dunkles Bauernbrot oder Ciabatta, doch jedes andere Brot funktioniert genauso gut)
  • 1 rote Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 400 g Paradeiser
  • 1 Salatgurke
  • Dressing aus Olivenöl, Rotwein- oder Balsamico-Dressing, Kräutern wie Oregano und Basilikum, Salz und Pfeffer.

Paradeiser, Gurke und Zwiebeln schneiden (Würfel oder Scheiben). Mit dem Dressing vermischen. Das Brot in 2 cm große Würfel schneiden. Knoblauch (auf Wunsch auch andere Kräuter) mit Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Brotwürfel goldbraun rösten. Die abgekühlten Brotwürfel mit dem restlichen Salat vermengen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Zum Servieren mit Basilikum dekorieren.

Natürlich können Sie noch mehr Gemüse wie zum Beispiel Paprika oder auch Kapern und Oliven in Ihren Brotsalat mischen. Doch damit wird das Rezept aufwändiger und Sie brauchen länger für die Zubereitung. Italienische Küche soll aber einfach bleiben und möglichst schnell gehen. Und Sie werden sehen, der Panzanella schmeckt auch mit wenigen Zutaten. 

Sizilien

Die sizilianische Küche gehört zu den vielfältigsten in Italien. Viele Kulturen haben im Laufe der Jahre ihre Gewürze und Spezialitäten hinterlassen. Couscous ist in Sizilien ebenso zu finden, wie Arancini – gefüllte und panierte Reisbällchen. Cannoli gibt es zwar auch in anderen Regionen Italiens, doch die Sizilianer haben sie perfektioniert. Die beliebten Teigröllchen sind mit Ricotta gefüllt und werden mit Pistazien, Schokolade, Nüssen, Früchten und anderen geschmackvollen Dekorationen getoppt. Eine andere süße Köstlichkeit ist die sizilianische Cassata, die sich im Laufe der Jahre veränderte. Erst nachdem die Araber Zuckerrohr und Mandeln nach Sizilien brachten, wurde der ursprüngliche Käse durch Marzipan ersetzt. Heute ist die Cassata eine Buskuittorte mit Topfen, Marzipan, Trockenfrüchten und Zuckerglasur für die es die unterschiedlichsten Rezepte gibt.

So hübsch, köstlich und fantasievoll dekoriert sind Cannolli vor allem in Sizilien. 

© Bild: envato

Piemont

Im Piemont wird gehaltvoll und deftig gekocht. Trüffel, Käse, Nüsse, Pilze, Reis und Polenta stehen neben Pasta auf dem Speiseplan. In diesem Teil Italiens wird auch gerne Fleisch gegessen. Eines der größten Reisanbaugebiete Italiens liegt im Piemont. Risotto gibt es hier in den verschiedensten Variationen. Bekannt ist das Piemont auch für seine Trüffel. Der echte weiße Alba Trüffel mit einem betörenden Duft wächst hier. Für den exklusiven Albatrüffel zahlen Spitzenköche zwischen € 4.000 und € 5.000 / Kilo.

Wenn im Herbst die Trüffel reif werden, wird Alba zum Trüffelzentrum Europas. Von Oktober bis Dezember treffen sich hier Gastronomen und Feinschmecker aus aller Welt um die besten Trüffel zu kaufen oder zu ersteigern. 

© Bild: envato

Venetien

Die venetische Küche ist sowohl von Österreich als auch von Slowenien beeinflusst. Deshalb finden Sie schon mal Buchteln oder Gulasch auf der Speisekarte. Fleisch wird hier mehr gegessen als in vielen anderen italienischen Regionen. Venezianische Kalbsleber mit Polenta finden Sie genauso auf den Speisekarten wie Kaninchen, Gans und Huhn. Von hier kommt auch der berühmte Prosciutto di San Daniele.

Gefüllte Teigtaschen, Polenta und Risotto können Sie in Venetien in den verschiedensten Variationen genießen. Der einstmals als "Arme-Leute-Schnaps" bezeichnete Grappa ist heute ein weltweit bekannter Tresterbrand, den Sie in dem wichtigen Weinbaugebiet unbedingt probieren sollten. Vielleicht auf unserer Genussreise?

Nur vier Regionen und so viele unterschiedliche, italienische Spezialitäten! 16 weitere gibt es noch – und jede hat ihre eigenen Gerichte. Die traditionellen Gerichte sollen auch so erhalten bleiben. Deshalb haben die italienischen Köche den Tag der italienischen Küche ins Leben gerufen. Dafür hat man den 17. Jänner gewählt – der Beginn des Karnevals mit ausgiebigem Essen und Feiern.  

Italienisch Essen in Österreich

Nachdem die italienische Küche weltweit eine der beliebtesten ist, können Sie diese auch in Österreich genießen. Viele der Gerichte haben bereits Einzug auf den täglichen Speiseplan gehalten und werden gerne nachgekocht. Das Falstaff-Ranking der beliebtesten Rezepte aus Italien führen Spaghetti Bolognese, Tiramisu und Sgropino an.

Ob Vorspeise, Hauptspeise oder Dessert – die italienische Küche bietet eine große Auswahl:

Antipasti

Übersetzt heißt Antipasti einfach Vorspeisen. Doch auch mit Öl und Kräutern mariniertes / eingelegtes Gemüse wird Antipasti genannt. Diese Vorspeise haben Sie schnell selbst gemacht. Einfach Gemüse schneiden, mit Öl und Kräutern marinieren und im Backrohr backen. Dazu frisches Olivenbrot und Sie können Ihre Gäste schon mit einer italienischen Vorspeise überraschen.

Bruschetta, Carpaccio, Prosciutto mit Melone, frittierte Zucchiniblüten, Aufschnitt mit Schinken und Salami, Vitello tonnato, Caprese (Tomaten – am besten selbst angebaut und geerntet - mit Mozzarella und Basilikum) … das sind nur einige Antipasti, die Sie vor Ihrem italienischen Menü servieren oder genießen können.

© Bild: envato

Wenn es eine warme Vorspeise sein soll, probieren Sie es mit Minestrone, Italienische Tomaten- oder Brotsuppe.

Hauptspeisen

Pizza ist wohl die bekannteste und am häufigsten verbreitete Hauptspeise, die ihren Ursprung in Italien hat. Der Legende nach wurde die erste Pizza, wie wir sie heute kennen, 1889 in Neapel von Raffaele Esposito kreiert. Zu Ehren des Königspaares hat er die Pizza entsprechend den italienischen Nationalfarben belegt: rote Tomaten, weißer Mozzarella und grüner Basilikum – noch heute als Pizza Margherita (nach dem Namen der Königin) bekannt und beliebt.

Noch beliebter als in Italien ist die Pizza in den USA. Etwa 13 kg Pizza werden dort pro Person im Jahr verzehrt. Die ItalienerInnen konsumieren fast nur die Hälfte. Aber sie haben ja auch noch sooo viele andere köstliche Spezialitäten, die schnell zubereitet sind. 

Wann und wo der Tag der Pizza seinen Ursprung hat, ist nur schwer nachzuvollziehen, er fällt jedenfalls auf den 9. Februar und ist ganz sicher eine gute Gelegenheit für eine gute Pizza. Und wenn Sie den Pizza-Party-Tag feiern möchten, sollten Sie für den dritten Freitag im Mai Ihre FreundInnen einladen. Aber eigentlich geht Pizza immer!

Ein Gericht in den Nationalfarben - Grün, Weiß, Rot - so entstand angeblich die erste Pizza in Italien. 

© Bild: pixabay

Spaghetti Carbonara, Penne all’Arrabbiata, Pasta al forno … Pasta in den verschiedensten Formen und Kombinationen ist von unseren Tellern nicht mehr wegzudenken. In Italien wird Pasta oft als Primo Piatto (erster Gang) gegessen. Eine Auswahl an Pastarezepten aus der Familien-Rezeptsammlung finden Sie bei AModoMio.

Risotto mit dem speziellen Risotto-Reis aus dem Piemont hat genauso viele Variationen wie Pasta. Fisch, Pilze oder Gemüse passen hervorragend zum italienischen Reis. Risotto wird oft als Antipasto serviert oder auch als Beilage. Die sizilianischen Arancini werden ebenfalls damit zubereitet.

Als zweiter Gang (Secondo Piatto) gibt es Fleisch oder Fisch. Saltimbocca, Gefüllter Schweinebauch, Brasato, Wildschweinbraten mit Kastanien, Kaninchen mit Balsamico oder einfach gegrillter Fisch oder andere Meeresfrüchte mit frischem Gemüse sind da die häufigsten Gerichte.

Dolce

Die italienischen Desserts sind ein sehr beliebtes Highlight der italienischen Küche. Viele davon stehen auch in Österreich regelmäßig am Tisch. Wobei sich Tiramisu bestimmt der größten Beliebtheit erfreut. Abwandlungen wie Erdbeer-Tiramisu, Spekulatius-Tiramisu mit Bratapfel und noch viele mehr sind fast genauso köstlich, nehmen aber dem Tiramisu meistens das typische für die italienische Küche: einfach und schnell zubereitet.  

Panna Cotta, Profiterole, Torrone, Zuppa Inglese, Panforte, Cassata, Amaretti, Cantuccini ... Die Liste der italienischen Desserts und Mehlspeisen ist endlos. Eine Spezialität besser als die andere. Und nicht zu vergessen das italienische Eis - das gibt es dann aber so richtig italienisch nur in Italien. 

Italienische Restaurants

Keine Lust auf selbst kochen? Kein Problem. Kaum eine Ortschaft, in der es keine Pizzeria mit umfangreichem italienischem Angebot gibt. Die italienische Gemütlichkeit und Gastfreundschaft können Sie meist in einer kleinen l’Osteria (Taverne) oder Trattoria (Gastwirtschaft) erleben. Oft werden diese von italienischen Familien betrieben. Wenn Sie im Sommer im Gastgarten sitzen können, ist das dann schon fast wie Urlaub in Italien.

© Bild: Andrea Rammel, Canva

Ob zu Hause, im italienischen Restaurant in Ihrer Nähe oder direkt in Italien – genießen Sie die italienische Küche, am besten mit Familie oder Freunden, denn Genuss und liebe Menschen gehört einfach dazu.

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