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© Bild: Michael Rettenegger
Brauchtum
23.11.2020

Adventkranzbinden 4.0 (garantiert mit Abstand)

Gelebtes Brauchtum heuer als virtuelles Familien-Event. Klappt besser, als man meinen könnte.

Neue Zeiten erfordern neue Lösungen. Das haben Sie wohl oft genug in den letzten Monaten gehört. Und es ist wieder einmal ein Samstag, zufällig wieder ein 14. – nur 8 Monate später: Die Ankündigung von erneuten Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr stellt mich vor die Herausforderung, wo wir denn heuer unser Tannenreisig für den Adventkranz herbekommen werden. Wie schwierig war es schon, vor dem Osterfest legal an Palmzweige zu kommen. Spontan rufe ich also meinen Christbaumhändler in meiner Heimatgemeinde Waidhofen an und ab geht´s ins Waldviertel.

 

 

© Bild: Michael Rettenegger

Das funktioniert ja auch wirklich über Flatscreen

Heuer fällt das gemeinsame vorweihnachtliche Adventkranzbinden aus. Also versammeln sich Eltern, Geschwistern und deren Familien vor 8 Ipads, Laptops und Flatscreens und schon kann das virtuelle „Event“ losgehen. Funktioniert eigentlich ganz gut, nur den betörenden Geruch des Zirbendufthäuschen der Eltern und den Duft des ersten Glühweines muss man sich halt vorstellen. Oder einfach selbst zubereiten. Stolz halten die Kleinen ihre Werke vor die Kamera und virtuell wird noch so mancher Tipp für kleine Verbesserungen verteilt. Zu kahl, zu prall, etwas unförmig lauten die gut gemeinten Beanstandungen: Das Korrektiv kommt umgehend via Bildschirm und nach erfolgter Verbesserung schicken die Kids einen Klatsch-Smile in die Runde.

Klammern, Schnur oder Draht ?

Bitte nicht wieder diese abgedroschene Diskussion, wie man denn seinen Kranz zu binden habe. Oder wieviel Dekoration, Glitzer, getrocknete Früchte oder ähnliches raufgepackt werden sollen. Ich oute mich als Klammern-Fan und mache einen schlichten, puristischen Kranz: Frisch duftende Tannenzweige und vier Kerzen, das war´s. Der einzige Glamour sind die in Gold gehaltenen Kerzen. Für die Schnur bin ich zu ungeschickt, das übernehmen die beiden Jüngsten, die das mit Bravour meistern.

Und während ich noch mit meinen Klammern an meinem Adventkranz arbeite, haben die Kleinen wortwörtlich „schnur“-stracks zwei prächtige, duftende Werke fertiggestellt. Nun kann die stillste Zeit des Jahres kommen, vielleicht heuer auch sprichwörtlich … Schönen Advent !

© Bild: Michael Rettenegger
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