© Ernst Merkinger

Trendthema

Weitwandern für Jedermann

Wenn Frau und Herr Österreicher in der Covid19-Zeit, dem Lockdown selbst, etwas erkannt hat, dann gewiss, wie gut uns Entschleunigung tut, dass es im Grunde nicht viel braucht und diese „Wegweiser“ zu sich selbst einen kreativer werden lassen, weil durch das zur Ruhe kommen mehr Raum und Klarheit entsteht, um „Gehdanken“ durch die Stille entstehen zu lassen.

07/10/2020, 06:50 AM

von Ernst Merkinger

Das Weitwandern ist eine wunderbare Übung der Erinnerung, sich auf den Grund zu gehen, wesentlicher zu werden, um sein Wesen zu erkennen und auch um wunderschöne „Gründe“ Österreichs zu erkunden, die einem aufzeigen, dass wir nicht in den Flieger steigen müssen, da ja nur wenige Kilometer vor der Haustür entfernt, prachtvolle Naturjuwele vorzufinden sind – für Jedermann & „Jedefrau“, um die gemütliche Seele oder um den sportlichen-Drang zu stillen.

 

Der Adlerweg – einmal quer durch das heilige Land Tirol

Wie schon in meinem letzten Beitrag erwähnt, ist Weitwandern für mich wie Meditieren mit den Füßen, und insbesondere auf so ursprünglichem, Garten-Eden-Terrain, wie dem Adlerweg, ein Genuss. 2019 habe ich bei meiner 6-tägigen-Karwendel-Durchquerung einen Vorgeschmack für mein Vorhaben 2020 bekommen: Ich werde 14 der 33 Etappen von Osten nach Westen Tirols unternehmen, 2021 die restlichen Etappen nachholen. In Summe sind am Adlerweg 413 Kilometer, 31.000 Höhenmeter zu absolvieren. Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind bei vielen Etappen eine Grundvoraussetzung. Wer diesen Weg auf sich nimmt, wird mit einer einzigartigen Pracht an Naturschauspielen beschenkt und selbst-gemachten Schmankerln gestärkt.

 

Der Lechweg – dem Fluss des Lebens sich hingeben

Zwei Dinge gleich vorweg: Wenn Sie die Lech entlang „weitbummeln“ wollen, sollten Sie beim Formarinsee auf der Freiburgerhütte ihre erste Nacht verbringen, der auf 1.793 m liegt und nicht ohne Grund 2015 zum schönsten Platz Österreichs gekürt worden ist. Plus! Nach Etappe 2 bei Lisbeth Fritz in der Nähe von Warth am Bio-Bergbauernhof Gehrnerhof übernachten und sich verköstigen lassen. Meines Erachtens eine anonyme Haubenköchin, die noch (!) keine Haube hat. Der 125 Kilometer lange Lechweg, der sich vom Formarinsee bis nach Füssen/Allgäu in 7 bzw. 8 Etappen aufteilen lässt, bietet sich an, um das Weitwandern für sich auszuprobieren. Noch nie habe ich einen Weitwanderweg mit derartig guten, klaren Wegmarkierungen erlebt, sodass Wanderkarten im Rucksack bleiben.

 

Der Alpe Adria Trail – vom Gletscher bis zum Meer

Vom Fuße des Großglockners in Kärnten über Kranjska Gora nach Muggia bei Triest verläuft die 750 Kilometer bzw. 43 Etappen lange Tour, auf der ich mir streckenweise gewünscht hätte, dass mein Turn-, Biologie-, Italienisch- bzw. Geschichtsunterricht stattgefunden hätte. Die teilweise sehr knackigen Etappen, die traumhafte Flora und Fauna des Nationalparks Hohe Tauern oder der rasante Rückgang der Gletscherzunge, die „Gebirgskriege“, etc. hätten ein lebendiges Lehren garantiert. Wie bei einigen anderen Weitwanderwegen gibt es auch hier die Möglichkeit sein Gepäck per Transport von Etappe zu Etappe liefern zu lassen. Für noch nicht so erfahrene „Berggämse“, die nicht einschätzen können, wie viel sie auf Wanderschaft mitnehmen sollen oder am Abend schön gekleidet essen gehen wollen oder extra-Equipment, um die Eindrücke visuell festzuhalten, mitnehmen wollen, bzw. schlicht und ergreifend für die Tagesetappen nicht alles „mitzahn“ wollen, definitiv zu empfehlen.

 

Der Gastein Trail – Bergnatur & Kaiserflair

Der Salzburger Gastein Trail, der teilweise am Salzburger Almenweg verläuft, startet in Dorfgastein und endet nach 6 Etappen, 75 Kilometern und 4.643 Höhenmetern in Bad Hofgastein, wobei es möglich wäre, Etappe drei und vier zusammenzulegen. Je nach sportlicher Ambition. Wer allerdings nur über´s Wochenende wandern gehen möchte, empfehle ich Etappe 1 und 2 des
Gastein Trails, die sich perfekt für 2 Nächte anbieten. Mit einer Übernachtung auf der urigen Heinreichalm- und der moderneren Biberalm-Hütte wird für sein leibliches Wohl gesorgt. Obendrein ist eine unkomplizierte An- & Abreise mit dem Zug möglich.

Dann wären da noch der Kat Walk (Kitzbühler Alpen Trail) in Tirol oder die Nord- und Südroute des Weitwanderweges „Vom Gletscher bis zum Wein“ im „Kürbiskernland“, der Steiermark, und, und, und. Jeder Pfad hat seine individuelle Qualität und Klasse. Kurz gesagt: Probieren Sie’s aus. Machen Sie sich einfach auf Entdeckungsreise. Ich garantiere Ihnen, dass jeder Schritt, sofern Sie mit Blasenpflastern für das Worst-Case-Szenario ausgestattet sind, ein Genuss sein wird, ihr Leben bereichern wird, weil sie sich selbst und ihre Heimat ein Stück besser kennen und schätzen lernen werden.

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