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Brauchtum

Die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren

In den zwölf „heiligen Nächten“ zwischen Weihnachten und Silvester werden in Mythologie und Brauchtum böse Geister vertrieben.

von Stefanie Blauensteiner

Während die Adventzeit noch still und friedvoll ist, beginnt es ab dem ersten Weihnachtsfeiertag ungemütlich zu werden. Denn ab dem 25. Dezember beginnen die zwölf Rauhnächte, in denen Geister, Perchten und nicht zuletzt Dämonen ihr Unwesen treiben.

Die geheimnisvollste Zeit des Jahres

Die Rauhnächte gelten seit jeher als die geheimnisvollste Zeit des Jahres: dunkel, kalt und eben rauh – so können sie beschrieben werden. Und wenn dann noch der eisige Wind um die Häuser pfeift und heult, ist der Weg zum Geisterglauben auch nicht mehr weit. In den oft stürmischen Winternächten von 25. Dezember bis 6. Jänner wirken, so glaubte man in vorchristlicher Zeit, böse Mächte, die den Menschen schaden wollen. Diese gilt es zu vertreiben.

Aufbruch zur wilden Jagd

Zur Mitte der Rauhnächte – also zu Silvester – sollte die so genannte „Wilde Jagd“ beginnen. Dies ist die deutsche Bezeichnung für eine in vielen Teilen Europas verbreitete Volkssage. Sie  bezieht sich zumeist auf eine Gruppe von übernatürlichen Jägern, die über den Himmel jagen. Wenn man einen dieser Jäger sichtete, konnte das  je nach Region unterschiedliche Folgen haben. Einerseits galt dies als Vorbote für Katastrophen wie Kriege, Dürren oder Krankheiten, anderseits konnte es auch ein Hinweis auf den eigenen Tod sein. Ebenso gab es die Vorstellung, dass Menschen, die mit dem Teufel im Bunde standen, sich während der Rauhnächte in Werwölfe und andere magische Wesen verwandeln konnten.

Von Perchten und sprechenden Tieren

Zur Zeit der Rauhnächte, so der alte Volksglaube, haben Geister und die Seelen der Verstorbenen haben Ausgang. Dämonen können Umzüge veranstalten oder mit der wilden Jagd durch die Lande ziehen. Stalltiere sollen um Mitternacht die menschliche Sprache sprechen und über die Zukunft erzählen, wobei Menschen, die diese Tiere sprechen hören, unmittelbar danach dem Tod geweiht sind.

Die letzte der zwölf Nächte galt früher im Alpenraum als Perchtenabend. An diesem 6. Jänner fanden Maskenumzüge statt und die Felder wurden mit Weihwasser besprengt, um die Erde zum Leben zu erwecken. Diesem Brauch setze im Mittelalter das Christentum die Tradition der Sternsinger entgegen. Dennoch finden Perchtenläufe auch heute noch in ländlichen Gebieten Österreichs statt, allerdings zeitgleich mit den Krampusläufen um den 5. Dezember herum.

Wie man böse Geister vertreibt

Der Name Rau(c)hnacht verrät es bereits:  Räucher-Rituale spielen in der Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag eine große Rolle. Man glaubt, dass in dieser Zeit sind die Tore zur Anderswelt geöffnet sind. Deshalb zieht in ländlichen Gebieten der Bauer mit der Räucherpfanne durch Stall und Haus, um Mensch und Tier vor bösen Mächten und Krankheit zu schützen. Ebenso hat es Tradition, sein Heim mit Weihrauch und Weihwasser zu besprengen und es so vor Unglück zu bewahren.

Dieses Räuchern  in den Rauhnächten war früher in weiten Teilen Tirols sehr üblich, ist heute jedoch nur mehr in Rückzugsgebieten bekannt. Der Tradition nach bedeutete es Unglück oder sogar den Tod, wenn ein Familienmitglied beim Räuchern fehlte.

Die Thomasnacht

Zu den zwölf Rauhnächten wird manchmal auch die Thomasnacht – die Nacht von 20. auf 21. Dezember – gezählt. Aufgrund der Wintersonnenwende ist sie die längste Nacht des Jahres, in der  nach den Vorstellungen der Menschen die Geister besonders lange und intensiv wirksam werden konnten.

Diese längste Nacht des Jahres ist auch im heimischen Brauchtum verankert und spielt bis heute vor allem in Kärnten noch eine tragende Rolle.

Das so genannte  „Zaunstecken-Zählen“ ist ein Brauch der Jungbauern in Kärnten. Dort glaubt man in der Thomasnacht in die Zukunft sehen zu können. Man nennt eine Zahl und zählt dann von der Zauntür ausgehend nach rechts den entsprechenden Zaunstecken ab. Dessen Aussehen gibt Auskunft, wie die zukünftige Liebste aussieht: jung und frisch oder alt und morsch.

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