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Bauernregeln: Ursprung, Wahrheitsgehalt und monatliches Best of
Wie entstanden Bauernregeln, wie wahr sind sie und welche gibt es? Monat für Monat die besten Wetterregeln für Sie!
Althergebrachte Bauernweisheiten und Wetterregeln halten sich hartnäckig und werden sogar auf Social Media gepostet. Doch woher kommen die weitverbreiteten Bauernregeln und wie wahr sind sie?
Bauernregeln – Definition
„Bauernregeln sind meist in Reimform gefasste alte Volkssprüche über das Wetter und die Folgen für die Landwirtschaft.“ erklärt Wikipedia.
Genau genommen, sind Bauernregeln Geheimtipps von Bauern, die ihre Wetterbeobachtungen für die Bestellung ihrer Felder nutzten. Was gut funktioniert hat, haben sie an Freunde und Familie weitergegeben. Der Begriff Bauernregeln taucht das erste Mal um 1500 auf. Doch Wetterregeln, die sich auf die Landwirtschaft auswirkten, hatten bereits die Römer.
Die gereimten Bauernweisheiten beziehen sich hauptsächlich auf das Wetter und seine Folgen. Es gibt allgemeine Regeln, die einen Monat oder einen Zeitraum betreffen, wie zum Beispiel die Hundstage. Andere Vorhersagen beziehen sich auf bestimmte Tage – die bekanntesten sind wohl der Siebenschläfertag oder die Eisheiligen. Diese Tage werden auch Lostage genannt.
Bauernregeln – ihr Wahrheitsgehalt
Stimmen die Bauernregeln? Bewiesen ist noch keine der Bauernregeln. Dennoch kann die eine oder andere einen Wahrheitsgehalt haben, der aus meteorologischer Sicht erklärbar ist. Bei der Deutung ist vor allem zu berücksichtigen, auf welche Gegend sich die Weisheit bezieht. Es ist eher unwahrscheinlich, dass im Marchfeld die gleichen Wetterregeln gelten wie auf einer Tiroler Alm. Hinzu kommt die Kalenderreform von 1582. Durch die damals gestrichenen zehn Tage kommt es zu Verschiebung der entsprechenden Lostage.
Auch der Klimawandel kann dazu beitragen, dass die eine oder andere Wetterregel oder Bauernweisheit heute anders lauten würde. Der Klimatologe Dr. Karten Brandt hat die Wetteraufzeichnungen der letzten Jahrzehnte mit alten Bauernregeln verglichen und das Ergebnis in einem Buch zusammengefasst.

Wenn Sie einen Blick fürs Wetter bekommen und den Wahrheitsgehalt von Bauernregeln prüfen wollen, sind Sie mit diesem Buch bestens beraten.
Was Bauern früher in mühevoller Handarbeit gemacht haben, haben heute die Wetterstationen übernommen. Unmengen an Datenmaterial ermöglichen heute präzisere Wettervorhersagen. Apps haben die Bauernregeln abgelöst. Doch für beide gilt: kann stimmen, muss aber nicht. Und weil es spannend ist, ob die Bauernregeln nun recht haben oder nicht, haben wir für jeden Monat eine kleine Auswahl für Sie. Überprüfen Sie doch selbst, ob sie stimmen!

17 Bauernregeln im Mai
Der Frühling hat sich im Mai schon ausgebreitet. Doch kommt es immer wieder noch zu einem letzten Aufbäumen des Winters. Viele Bauernregeln gibt es daher zu den Eisheiligen vom 11. - 15. Mai. Die Aufzeichnungen der ZAMG zeigen, dass die Eisheiligen selten Minusgrade bringen. Allerdings wurden zwischen 20. und 25. Mai häufig Kälteeinbrüche verzeichnet – also genau 10 Tage nach den Eisheiligen. Ob das genau die 10 verschobenen Kalendertage von 1582 sind und die Bauernregeln zu Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie doch stimmen? Finden Sie’s heraus.
Wettersprüche zu den Eisheiligen vom 11. – 15. Mai
- Gehen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreiben die Bauern und Winter juchhei.
- Mamertus, Pankratius und hinterher Servatius, sind gestrenge Herr‘n, die ärgern die Bauern und Winzer gern.
- Wenn’s an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert.
- Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn.
- Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.
- Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
- Die kalte Sophie bringt zum Schluss, gern noch einen Regenguss.
Allgemeine Bauernregeln
- Im Mai ein warmer Regen bedeutet Früchtesegen.
- Trockener Mai – Wehgeschrei, feuchter Mai bringt Glück herbei.
- Das Jahr fruchtbar sei, wenn’s viel donnert im Mai.
- Ist der Mai kühl und nass, füllt’s dem Bauern Scheun‘ und Fass.
- Wind im Mai verweht den Gram, der Juni wird danach stets warm.
- Erst Mitte Mai ist der Winter vorbei.
Lostage im Mai
- 6. Mai: Wenn sich naht Sankt Stanislaus (am 7. Mai), schlagen alle Bäume aus.
- 10. Mai: Bohnen leg dir erst an, ist vorbei St. Gordian
- 16. Mai: Lacht zu Nepomuk die Sonne, dann gerät der Wein zur Wonne. Bringt er Regenschwaden, so nimmt der Wein noch Schaden.
- 25. Mai: Wie’s Wetter an St. Urbanstag, so es im Herbst wohl werden mag.
Was es mit dem Siebenschläfertag auf sich hat und welche Bauernregeln im Juni das Wetter vorhersagen, lesen Sie hier Ende Mai.

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