Der Hirt.

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Kulinarik

4 neue Gastro-Projekte, die Lust auf einen Spaziergang auf dem Land machen

Die vier Wettbewerbsteilnehmer verwandeln ein Weinviertler Nachtwächterhaus, das Bauernhaus am Wagram, ein Restaurant im Seewinkel und den traditionellen Wiener Heurigen in Genießerlokale.

von Anita Kattinger

08/22/2022, 09:21 AM

1.000 Kochbücher, zehn Sessel, ein Tisch – seit Jahren sucht Freizeit-Kolumnistin Heidi Strobl eine sinnvolle Nutzung für einen Schatz, ihre Kochbücher. Als eine Ausschreibung für die kulturelle Bespielung des nur zwei Zimmer großen Nachtwächterhauses in Poysdorf erfolgte, zögerte die Weinviertlerin nicht lange und schickte ihre Idee ein – sie erhielt den Zuschlag. Bis 15. August verwandelt Strobl das Jahrhunderte alte Gebäude neben der Kirche in einen Ort der Begegnung (www.heidi-strobl.at).

"Die Bücherregale sind mit meinen Kochbüchern gefüllt: Die Besucher können sich hinsetzen, lesen, mit Fremden ins Gespräch kommen. Es gibt ein Regal für aussortierte Kochbücher und eine Pinnwand für Lieblingsrezepte, die ich online als kulinarisches Gedankengut für die Region sammeln werde."

Die 56-Jährige entstammt einer Wirte- und Weinbauernfamilie aus dem nördlichen Weinviertel, wo die ersten Bauern schon vor 7.000 Jahren sesshaft wurden. Noch heute baut Strobl die Äcker ihres Großvaters in Wetzelsdorf mit Kürbissen an. Sie selbst hat die alte Schule übernommen und wohnt dort, wenn sie sich eine Auszeit vom Stadtleben gönnt.

Neun Workshops sind Teil der genussvollen Inszenierung: So möchte Haubenköchin Soyhi Kim mit einem asiatischen Suppenfrühstück verzaubern und Bäckermeister Horst Korschan Tricks für das Backen mit Sauerteig verraten.

Täglich wird Strobl das Nachtwächterhaus in der Früh auf- und am Abend zusperren: "Am Ende ist die Begegnung Teil eines Experiments: Werden es am Ende mehr oder weniger Kochbücher sein?" Zudem wird es einen Zuagrast-Workshop mit Ukrainerinnen und Syrerinnen geben, die Speisen aus ihrer Heimat auftischen werden.

Seewinkler Pinsa

Als Zuagraster gilt auch Alexander Stranig: Bis vor Kurzem verwirklichte der Kärntner seinen Traum als Kulinarik-Redakteur in der Bundeshauptstadt, bis er die Seiten wechselte. Vor zwei Jahren eröffnete der Feinschmecker die Eventlocation Franz von Grün – einen schicken Heurigen, pittoresk gelegen im niederösterreichischen Arbesthal.

Jetzt trumpft der 38-jährige Quereinsteiger mit dem Lia’s im Designer Outlet in Parndorf (Designer-Outlet-Straße 1/125) auf: "Als Gastro-Journalist sieht man viel und hat den größten Respekt vor jedem, der Gastro macht. Gerade in diesen Zeiten ist der Job taff, aber ich habe so viel geurteilt – jetzt muss ich zeigen, was ich kann."

Er möchte die Burgenländer von Pinsa Romana überzeugen: Der Sauerteig für die Ur-Form der Pizza reift 72 Stunden lang und besteht aus Soja-, Reis- sowie Weizenmehl. "Durch die Langzeitführung des Teiges und den geringen Anteil an Germ liegt die Pinsa nicht schwer im Magen.“

Der Sohn eines Kärntner Fleischhauers setzt auf regionale Produzenten: Die Burger-Buns kommen von Felix Koppbauer aus Bruck an der Leitha, das Fleisch von Karlo aus Illmitz und das Gemüse von Josef Unger aus Wallern.

Außerdem soll das Lia's ein Frühstücks-Hotspot werden - Avocado-Toast inklusive.

Neuanfang mit Wiener Mehlspeisen

Auch Sonja Planeta ist Quereinsteigerin und keine Unbekannte in der Gastro-Szene: Vor sechs Jahren kündigte die Kommunikationsexpertin und Foodbloggerin in einer bekannten Wiener PR-Agentur ihren Job und zog mit Partner aufs Land. Gemeinsam renovierten sie ein altes Bauernhaus im niederösterreichischen Feuersbrunn.

Still sitzen liegt Planeta – mittlerweile Mutter von zwei Mädchen – nicht, also gründete sie die Kulinarik-Eventreihe Essen vor Ort und holt Köche, Produzenten sowie Handwerker der Region vor den Vorhang. Bei einem Dinner im August verarbeitet Haubenkoch Toni Mörwald fangfrischen Fisch und kombiniert Zutaten aus Privatgärten (www.essenvorort.at).

Außerdem hat sich die 37-jährige Wienerin mit ihrem Partner Oliver Cerny und ihrer Schwiegermutter Uschi Cerny ein neues Projekt für diesen Sommer ausgedacht: Café Neufang. Familie Cerny führte zwei Lokale in Wien, warum also nicht Wiener Schmäh in Wagram auftischen: "Wir haben den Schritt nie bereut, auf’s Land gezogen zu sein, aber wo geht man bei uns auf ’an schnö'n Kaffee’ und ’a guade Möhspeis’?" (www.gutneufang.at)

Im Herbst sollen dann Seminare für die Seele starten.

Heuriger am Nussberg

Torten nach Omas Rezepten, das wollte auch Evelyne Finger. Aber nicht nur das: Die Immobilien-Entwicklerin übernahm den rund 80 Jahre alten Wiener Heurigen Wirt am Fuße des Nussbergs (www.derhirt.at).

Serviert werden Sommer-Gerichte wie Burrata, Roastbeef mit Honigsenf oder Fenchel-Quinoa mit Himbeere und Pistazie. Und die Reben des hauseigenen Weins wachsen in Sichtweite der Liegestühle.

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